Schulungsarbeit
Schulungen und Weiterbildung stellen ein großer Schwerpunkt unserer Arbeit dar. 2023 haben sich die Schulungsteams der KjG und JUKI dazu entschieden, ihre Kräfte zu bündeln und haben sich zu einem gemeinsamen Schulungsteam zusammengeschlossen.
Die Schulungsarbeit gliedert sich dabei in verschiedene Angebote, wobei es uns nicht nur ein großes Anliegen ist neue Gruppenleiter*innen auszubilden und zu qualifizieren, sondern junge Menschen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie für die Arbeit im Verband zu begeistern.
Zentrale Rolle in der Schulungsarbeit stellen die 5-tägigen Gruppenleitungsschulungen um Weihnachten und Ostern dar. Daneben gibt es auch Schulungen zur Prävention sexualisierter Gewalt.
Solltet ihr in eurer Pfarrei- oder Dekanats/Bezirkgruppe Bedarf an einer Fortbildung/Schulung zu einem bestimmten Thema haben, meldet euch in eurer jeweiligen Diözesanstelle.
Gruppenleitungsschulungen
Unsere zwei großen 5-tägigen Schulungen finden zweimal im Jahr – nach Ostern und zwischen Weihnachten und Neujahr – statt. Hauptzielgruppe sind Jugendliche ab 14 Jahren, die in ihrer Pfarrei bereits eine Gruppenstunde leiten, bald eine Gruppenstunde leiten werden oder einfach nur fit in dem Thema Gruppenleiter*in/Jugendleiter*in werden wollen.
Dabei steht die Teilnahme an unseren Schulungen nicht nur KjG und JUKI-Mitgliedern offen, vielmehr freuen wir uns auch über weitere Gesichter, die in die Welt der Verbände eintauchen und sich als Gruppenleiter*in ausbilden möchten. Dabei steht unsere Tür vor allem auch den Minis offen, da wir hier gemeinsam mit dem Referat für Ministrant*innen kooperieren.
Bei der Durchführung der Ausbildung legen wir nicht nur darauf Wert, dass Inhalte vermittelt werden, sondern auch auf die Beteiligung der Jugendlichen. Sie werden dazu ermutigt ihre eigenen Anliegen, Erwartungen und Wünsche einzubringen. Die Kurse sind dabei sehr praxisnah angelegt und haben einen direkten Bezug zu der Arbeit in der Gruppenstunde bzw. der Pfarrei.
Methoden und Spiele werden von den Jugendlichen selbst ausprobiert und reflektiert, um sie in ihrer Arbeit in der Pfarrei sicher umsetzen zu können. Häufig gestellte Fragen sind z.B. Wie gestalte ich eine abwechslungsreiche Gruppenstunde? Wie gehe ich mit herausfordernden Situationen um? Wie nehme ich meine Aufsichtspflicht wahr? Am Ende der Ausbildung sind die Gruppenleiter*innen in der Lage, ihre Rolle und Arbeit zu reflektieren sowie die Entstehung und Entwicklung von Gruppen positiv zu beeinflussen.
Mit bis zu 100 Teilnehmer*innen an einer Veranstaltung, gibt es die Möglichkeit KjGler*innen und JUKIler*innen aus der gesamten Diözese kennenzulernen. Der Spaß kommt natürlich bei einer Schulung nicht zu kurz – das Rahmenprogramm der Schulungen bietet zusätzlich die Gelegenheit auch außerhalb der Schulungsgruppe neue Erfahrungen zu sammeln und neue Menschen kennenzulernen, sich auszutauschen und neue Freundschaften zu knüpfen.
Das Schulungskonzept der KjG und JUKI setzt sich wie folgt zusammen:
Grundkurs
Der Grundkurs richtet sich an Teilnehmer*innen ab 14 Jahren und umfasst eine Vielzahl wichtiger Inhalte. Hier werden Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, die Rolle als Gruppenleitung, Grundlagen von Feedback und Kommunikation, rechtliche Aspekte, sowie Gruppenstunden- und Veranstaltungsplanung und Spielepädagogik behandelt.
Die erfolgreiche Teilnahme an diesem Kurs ist eine Voraussetzung für die weitere Teilnahme am Aufbaukurs sowie den Modulen.
Aufbaukurs
Dieser Kurs richtet sich an Teilnehmer*innen ab 15 Jahren und bietet eine umfassende Palette an Inhalten. Hierzu gehören Persönlichkeitsentwicklung, die Vertiefung rechtlicher Grundlagen, Öffentlichkeitsarbeit, Entwicklungspsychologie, Gruppenentwicklung, Gender und Geschlechterrollen sowie die Präventionsschulung sexualisierter Gewalt.
Mit erfolgreichem Abschluss des Grund- und Aufbaukurses, sowie dem Nachweis eines erste Hilfe Kurses kann die Juleica (Jugendleiter*innencard) beantragt werden. Grund- und Aufbaukurs werden auf jeder Schulung angeboten.
Module
- exSPIRIence
- Mein Glaube und ich, Religionspädagogik, (kritischer) Umgang mit der Bibel, Kirchenpolitik, Gottesdienst und Impulse, Leben und Tod
- Freizeiten gestalten
- Kochen für viele, Verträge, Rahmen, Leitung, Struktur
- GAMEchanger
- Spielepädagogik, Erlebnispädagogik, Wirkung von Spielen, Nachteilsausgleich bei Spielen, Nähe und Distanz, Gruppendynamik
Voraussetzung für die Teilnahme an den Modulen ist ein Mindestalter von 14 Jahren sowie die erfolgreiche Teilnahme am Grundkurs.
Präventionsschulungen
In Deutschland erfährt Expert*innenschätzungen zu Folge jede siebte bis achte Person unter 18 Jahren sexualisierte Gewalt in Form von sexuellen Übergriffen oder gar sexuellem Missbrauch in unterschiedlichen Formen.
Die katholische Kirche war und ist seit einem Jahrzehnt immer wieder in den Medien präsent als Organisation, in der Missbrauch passiert ist und durch ihre hierarchischen und intransparenten Strukturen weiterhin begünstigt.
Dem stellen sich die katholischen Kinder- und Jugendverbände seit über einem Jahrzehnt vehement entgegen und setzen sich mit ihrer Schulungsarbeit dafür ein, dass Kinder und Jugendliche die Verbände als Schutzraum erleben können. Die Arbeit zur Prävention sexualisierter Gewalt dient dazu, Gruppenleiter*innen für das Thema zu sensibilisieren und die eigenen Strukturen so weiterzuentwickeln, dass potenzielle Täter*innen keine Chance haben.
Unsere Schulungen bieten wir für zwei Altersklassen an:
- Präventionsschulung für ehrenamtlich tätige Jugendleiter*innen im Alter von 14-21
- Präventionsschulungen für ehrenamtlich tätige Jugendleiter*innen ab 18 Jahren
Diese Schulungen richten sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die Verantwortung für Kinder und Jugendliche übernehmen, Gruppenstunden leiten, Freizeiten, Zeltlager oder andere Aktionen veranstalten und damit selbst aktiv in der Jugendarbeit tätig sind.
Gemeinsam mit der DPSG, der Kolpingjugend bieten wir regelmäßig Präventionsschulungen an. Zu den kommenden Terminen kommt ihr hier.
Inhalte dieser Schulung sind:
- Begriffsdefinition und Hintergrundwissen zum Thema „sexualisierte Gewalt“
- Wahrnehmung von eigenen Grenzen, Nähe und Distanz
- Täter*innenstrategien und die Rolle von Machtgefügen
- Kinder schützen durch Kinder stark machen
- Krisenintervention anhand von Fallbeispielen
- Kontaktdaten von Präventionsfachkräften und Beratungsstellen
Am Ende der Schulung unterschreiben alle Teilnehmer*innen einen Verhaltenskodex, in dem sie sich unter anderem verpflichten, stets die Grenzen der ihnen anvertrauten Gruppenkinder zu achten und aktiv und präventiv gegen jegliche Formen sexualisierter Gewalt vorzugehen.